Richtlinien für Bieter: Verantwortung und Risiko
Preisspekulation / Spekulationspreise
Preisspekulation ist eine Taktik, die Bieter manchmal anwenden, um ihre Angebote besonders günstig erscheinen zu lassen. Ziel ist es, den Auftrag zu gewinnen und ihn ohne finanziellen Verlust durchzuführen. Dafür manipulieren Bieter bestimmte Einheitspreise in ihrem Angebot, indem sie einige Preise absichtlich zu niedrig und andere zu hoch ansetzen.
Richtlinien für Bieter: Verantwortung und Risiko
Preisspekulation ist eine Taktik, die Bieter manchmal anwenden, um ihre Angebote besonders günstig erscheinen zu lassen. Ziel ist es, den Auftrag zu gewinnen und ihn ohne finanziellen Verlust durchzuführen. Dafür manipulieren Bieter bestimmte Einheitspreise in ihrem Angebot, indem sie einige Preise absichtlich zu niedrig und andere zu hoch ansetzen.
Wie funktioniert Preisspekulation? Der Bieter analysiert die Ausschreibungsunterlagen und das Leistungsverzeichnis gründlich. Er sucht nach Schwachstellen oder Ungenauigkeiten, die er zu seinem Vorteil nutzen kann. Beispiele für solche Schwachstellen könnten sein:
Preisspekulation ist eine Taktik, bei der Bieter bestimmte Einheitspreise in ihrem Angebot absichtlich manipulieren, um das Gesamtangebot günstig erscheinen zu lassen und den Auftrag zu gewinnen, ohne dabei einen finanziellen Verlust zu erleiden.
Bei der Preisspekulation analysiert der Bieter die Ausschreibungsunterlagen gründlich und identifiziert Schwachstellen, wie fehlerhafte Mengenangaben oder Alternativpositionen. Diese Schwachstellen nutzt er, indem er einige Preise absichtlich zu niedrig und andere zu hoch ansetzt.
Häufig genutzte Schwachstellen sind:
• Fehlerhafte Mengenangaben im Leistungsverzeichnis (z.B. im Tief- und Verkehrsbau).
• Positionen, die voraussichtlich nicht zur Ausführung kommen (z.B. Alternativ- oder Bedarfspositionen).
• Erwartete Nachforderungen, die nach der Vergabe auftreten könnten.
Fehlerhafte Mengenangaben führen dazu, dass Bieter für Mengen, die vermeintlich zu hoch angesetzt sind, sehr geringe Preise ansetzen und für Mengen, die voraussichtlich zu niedrig sind oder gar nicht zur Ausführung kommen, überhöhte Preise ansetzen. Dies kann zu einer verfälschten Angebotsbewertung führen.
Bieter, die erwarten, dass nach der Vergabe viele Nachträge entstehen, könnten ihre Preise für die Kalkulationsgrundlagen (z.B. Kalkulationslohn, Gemeinkostenzuschläge) höher ansetzen, um zusätzliche Kosten abzudecken, die durch Nachforderungen entstehen.
Alternativpositionen und Bedarfspositionen sind Positionen, deren Ausführung unsicher ist. Sie sind spekulationsanfällig, weil Bieter hier niedrige Preise ansetzen können, in der Hoffnung, dass diese Positionen nicht zur Ausführung kommen, wodurch sie ihre Kosten anderswo kompensieren.
Preisspekulation kann zu erheblichen Risiken für den Auftraggeber führen, einschließlich:
• Verzögerungen im Projektablauf.
• Unerwartete Mehrkosten durch Nachforderungen oder fehlerhafte Kalkulationen.
• Projektunterbrechungen oder sogar -abbruch.
• Manipulation des Vergabeverfahrens und dadurch eine unfaire und intransparente Vergabe.
Auftraggeber sollten Angebote sorgfältig prüfen, insbesondere auf ungewöhnliche Preisgestaltungen. Eine detaillierte Analyse der eingereichten Angebote und der Vergleich mit Marktpreisen können helfen, spekulative Angebote zu identifizieren und unfaire Praktiken zu verhindern.
Wenn ein Auftraggeber Preisspekulation vermutet, sollte er das Angebot genau überprüfen, gegebenenfalls Rückfragen an den Bieter stellen und im Zweifelsfall das Angebot ablehnen oder neu ausschreiben, um eine faire Vergabe sicherzustellen.
In öffentlichen Vergabeverfahren können Bieter, die Preisspekulation betreiben, ausgeschlossen werden, da dies gegen die Prinzipien der Transparenz und Gleichbehandlung verstößt. In der Privatwirtschaft hängt es vom Auftraggeber ab, wie er mit solchen Fällen umgeht.
VOB/A – Struktur und Schwellenwerte
VOB/A – Richtlinien für Bieter: Verantwortung und Risiko
VOB/A – Vertragsformen und Risiken: Einheitspreis bis Rahmenvertrag
Ablauf einer Ausschreibung: Von der Veröffentlichung bis zum Zuschlag
Submissionsprozess: Prüfung und Protokoll
Angebotsbewertung und Bieterauswahl