Grundlagen der VOB/A

Wagnis und Gewinn

In der Kalkulation eines Bauvorhabens beziehen sich die Begriffe „Wagnis“ und „Gewinn“ auf spezifische Zuschläge, die auf die Kosten eines Projekts aufgeschlagen werden. Diese Zuschläge sollen das unternehmerische Risiko abdecken und einen angemessenen Profit für die durchgeführten Arbeiten sichern.

Wagnis

Wagnis bezieht sich auf die finanzielle Kompensation für das Risiko, das der Auftragnehmer eingeht, indem er das Bauvorhaben ausführt. Dieses Risiko kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

Preisschwankungen bei Materialien oder Arbeitskräften, die nicht vorhersehbar waren.
Ausführungsrisiken, wie unerwartete technische Schwierigkeiten oder Probleme, die auf der Baustelle auftreten können.
Verzögerungsrisiken, die durch schlechtes Wetter, Lieferengpässe oder andere externe Faktoren verursacht werden, die den Zeitplan beeinflussen können.
Vertragsstrafen und Haftungsrisiken, wenn bestimmte Teile des Projekts nicht den spezifizierten Anforderungen oder Fristen entsprechen.

Ein Wagniszuschlag wird als Prozentsatz der Kosten berechnet und soll sicherstellen, dass der Auftragnehmer für unvorhergesehene Ausgaben während des Projekts finanziell abgesichert ist.

Gewinn

Gewinn ist der finanzielle Überschuss, den der Auftragnehmer über die Kosten des Projekts hinaus erzielen möchte. Der Gewinn ist der Hauptanreiz für Unternehmen, Projekte durchzuführen und stellt die Belohnung für Unternehmertum und Investition dar. Der Gewinn:

Kompensiert für die erfolgreiche Unternehmensführung und die effiziente Projektumsetzung.
Dient als Quelle für Unternehmenswachstum und Reinvestitionen.
Sichert die langfristige Existenz des Unternehmens durch die Generierung von Ressourcen, die in zukünftige Projekte oder Innovationen investiert werden können.

Kalkulation von Wagnis und Gewinn

In der Baubranche sind Wagnis und Gewinn üblicherweise in den Einheitspreisen enthalten, die in Angeboten für Bauprojekte angegeben werden. Die genauen Prozentsätze für Wagnis und Gewinn können variieren, abhängig von der Marktsituation, der Risikobewertung des spezifischen Projekts, der Wettbewerbssituation und der Verhandlungsstärke des Auftragnehmers.

Zusammengefasst sind Wagnis und Gewinn essenzielle Bestandteile der Kostenkalkulation in der Bauindustrie. Sie spiegeln das unternehmerische Risiko und den unternehmerischen Erfolg wider und sind entscheidend dafür, dass Bauunternehmen nachhaltig wirtschaften und wachsen können.

FAQ zum Thema

Was bedeutet „Wagnis“ in der Kalkulation eines Bauvorhabens?

„Wagnis“ bezieht sich auf einen Zuschlag, der auf die Projektkosten aufgeschlagen wird, um das unternehmerische Risiko zu kompensieren, das ein Auftragnehmer bei der Durchführung eines Bauvorhabens eingeht. Dazu gehören Risiken wie Preisschwankungen, unerwartete technische Schwierigkeiten, Verzögerungen und mögliche Vertragsstrafen.

Welche Risiken werden durch den Wagniszuschlag abgedeckt?

Der Wagniszuschlag deckt Risiken ab, die während eines Bauprojekts auftreten können, darunter:
• Preisschwankungen bei Materialien und Arbeitskräften.
• Unerwartete technische Herausforderungen.
• Verzögerungen aufgrund von Wetterbedingungen, Lieferproblemen oder anderen externen Faktoren.
• Vertragsstrafen und Haftungsrisiken bei Nichteinhaltung von Anforderungen oder Fristen.

Wie wird der Wagniszuschlag berechnet?

Der Wagniszuschlag wird in der Regel als Prozentsatz der Gesamtkosten des Projekts berechnet. Der genaue Prozentsatz kann je nach Risikobewertung des Projekts und den spezifischen Bedingungen variieren.

Was versteht man unter „Gewinn“ in der Baukalkulation?

„Gewinn“ ist der finanzielle Überschuss, den ein Auftragnehmer über die reinen Kosten des Bauprojekts hinaus erzielen möchte. Er stellt die Belohnung für das unternehmerische Risiko, die Unternehmensführung und die erfolgreiche Umsetzung des Projekts dar.

Wie werden Wagnis und Gewinn in Bauprojekten kalkuliert?

Wagnis und Gewinn sind in der Regel in den Einheitspreisen enthalten, die in den Angeboten für Bauprojekte angegeben werden. Die Prozentsätze für Wagnis und Gewinn variieren je nach Marktsituation, Risikobewertung des Projekts, Wettbewerb und Verhandlungsstärke des Auftragnehmers.

Gibt es feste Prozentsätze für Wagnis und Gewinn?

Es gibt keine festen Prozentsätze für Wagnis und Gewinn. Diese variieren abhängig von mehreren Faktoren, wie der Art des Projekts, dem Risiko, der Marktlage und den individuellen Kalkulationen des Unternehmens.

Wie beeinflussen Wagnis und Gewinn die Angebotspreise für Bauprojekte?

Wagnis und Gewinn sind essenzielle Bestandteile der Angebotspreise. Sie spiegeln das unternehmerische Risiko und die erwartete Rentabilität wider, was zu unterschiedlichen Angebotspreisen je nach Einschätzung des Auftragsnehmers führen kann.

Kann der Wagniszuschlag auch null sein?

In seltenen Fällen, z.B. bei sehr sicheren Projekten oder starkem Wettbewerb, könnte der Wagniszuschlag minimal oder sogar null sein. In der Regel wird jedoch ein gewisser Zuschlag kalkuliert, um unvorhergesehene Risiken abzusichern.